Pausenhelfer

Unsere ersten Pausenhelfer im Schuljahr 2016/17

In der Grundschule lernen Kinder Grundlagen fürs Leben und entwickeln dabei ihre Persönlichkeit und ihre sozialen Fähigkeiten weiter. Wir haben daher nach den Osterferien 2017 an unserer Schule ein Pausenhelferkonzept eingeführt, das auch in den kommenden Jahren weitergeführt werden soll. Jeweils 2-3 Kinder aus Klasse 4 gehen während der Hofpausen mit gutem Beispiel voran: „Hinschauen – verstehen – helfen oder Hilfe holen“ : das ist kurz zusammengefasst ihre Aufgabe, bei der sie Hilfsbereitschaft, Zivilcourage, Zuverlässigkeit, Verantwortungsbewusstsein und Verständnis für andere zeigen und weiterentwickeln können. Pausenhelfer werden immer dann gerufen, wenn Kinder Hilfe brauchen. Damit sie auf dem Hof schnell gefunden werden können, tragen sie gelbe Signalwesten. Sie trösten, wenn jemand weint, begleiten Kinder ins Schulhaus, die ein Pflaster brauchen, versuchen bei Streitigkeiten zu vermitteln, erklären Spielregeln und erweitern so ihre sozialen Fähigkeiten. Die Aufsichtslehrerin greift ein, wenn sie gebraucht wird. Bei der Vorstellung des Programms während einer Schulversammlung äußerten sich einige der jüngeren Kinder  enttäuscht darüber, dass nur die Viertklässler Pausenhelfer sein dürfen. Sie waren aber schnell zufrieden, als sie erfuhren, dass jedes andere Kind natürlich genauso hilfsbereit sein darf und von den Großen lernen kann – und dass sie selbst ja auch bald Viertklässler sind und dann Pausenhelfer werden.

Am Ende des Schuljahres 2016/17 trafen sich nochmal alle Pausenhelfer mit Frau Schütt, um über ihre Erfahrungen zu reden. Die Kinder waren in ihrer neuen Rolle angekommen und berichteten über Situationen, in denen sie helfen konnten und wann es schwierig für sie war. Zusammen wurde nach Lösungen gesucht. Gemeinsam fanden die Kinder z.B. die Idee, die Westen an die Garderobe zu hängen, damit die Pausenhelfer nicht vergessen, sie anzuziehen. Alle sollten mit Verantwortung übernehmen und sich gegenseitig erinnern. Einige Kinder erzählten auch, sie seien von den Jüngeren teilweise nicht ernst genommen. Sie überlegten, wie man damit umgehen könnte und schlugen vor, dass die Lehrerinnen in den Klassen auch nochmal darüber sprechen könnten. Im Schuljahr 17/18 wurde dieser Punkt dann bei der Einführung der neuen Pausenhelfer nochmals in allen Klassen angesprochen. Im laufenden Schuljahr zeigt sich nun, dass die Anwesenheit der Pausenhelfer und der Umgang miteinander immer selbstverständlicher wird. Die Pausenhelfer werden von den Kindern gerufen, wenden sich bei Bedarf an die Lehrerin, bringen liegengebliebene Spielsachen, Vesperboxen etc. mit ins Schulhaus – haben Verantwortung übernommen.

Eine wertvolle Ergänzung war in diesem Zusammenhang auch das Erste-Hilfe-Projekt, das die Schulsanitäter der Leintalschule für die Viertklässler anboten.

Einige der ersten Pausenhelfer nahmen Ende des Schuljahres 16/17 das Angebot an, auf einen Zettel zu schreiben, wie sie ihre Aufgabe empfunden haben. Dies sind ihre Kommentare:

„Mir hat gefallen, dass es Pausenhelfer überhaupt gibt und dass wir gut sichtbare Westen anhatten. Wir haben viel dazugelernt. Kinder lernen so, anderen Kindern zu helfen.“
„Wir haben gelernt, wie man Kindern richtig hilft. Und wir sind mit ihnen hochgegangen.“
„Ich habe dazugelernt, dass man auch sanft mit Kindern reden kann.“